
Auf einen Kaffee mit Jan Tangermann – General Manager DACH
Eine erfolgreiche Strategie. Im Interview erklärt Jan Tangermann, Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und Schweiz, wie das mittelständische Unternehmen in nur 15 Jahren zur Nummer 1 in Sachen Frauengesundheit werden konnte.
„Vision“ ist ein großes Wort. Aber wir haben uns im Team tatsächlich zusammengesetzt und für uns definiert, wo wir in einigen Jahren stehen wollen und welchen Beitrag wir als Exeltis leisten wollen. Unser Ansporn ist „Die Nr. 1 für unsere Anwenderinnen und Partner im Bereich Frauengesundheit“ zu sein – und damit meinen wir nicht in erster Linie die Unternehmensgröße oder Marktanteil, sondern vor allem in einem Gesundheitsbereich, der viel zu lange von anderen Unternehmen in Punkto Produktinnovation und Kundenservice vernachlässigt wurde, obwohl er 50% unserer Bevölkerung betrifft, Akzente zu setzen.
Wir haben hierzu eine langfristige Strategie gesetzt, die auf 3 Säulen basiert: Kundenorientierung, Evolution und Umsetzung. Und jeder in unserem Team – jede Rolle und jede Funktion – kennt den persönlichen Beitrag, der sie/er dazu leisten kann. Wir haben alle zusammen das Ziel, der Partner der Wahl für Ärzte, Apotheker und vor allem Anwenderinnen zu werden. Wir wollen die Evolution vom ursprünglichen Generikaanbieter zum innovativen Originalanbieter gestalten und vor allem wollen wir als Team– jede/r an seiner/ihrer Stelle – aktiv umsetzen, was wir uns gemeinsam vorgenommen haben.
Für mich hat dieser Claim unterschiedliche Dimensionen. So bieten zum Beispiel viele Pharmaunternehmen ein großes Produktsortiment. Doch wenige haben einen so klaren Fokus auf eine Zielgruppe, wie Exelits. Wir stellen den Lebenszyklus der Frau von der Menarche bis zur Menopause und darüber hinaus in den Mittelpunkt unseres Tuns und überlegen: Was braucht diese Zielgruppe? Wie können wir unser Angebot noch besser machen? Das ist ‚Rethinking‘ – jeden Tag.
Auch sprechen wir in unserer Kommunikation nicht von Patientinnen. Patientinnen leiden und benötigen eine Therapie. Wir sprechen von Anwenderinnen und unterstützen Frauen im Lebenszyklus von A bis Z. Ihre Bedürfnisse stellen wir in den Mittelpunkt unserer Handlungen. Das ist eine andere Art zu denken.
‚Rethinking Healthcare‘ bedeutet, die besten Produkte und Services zur Verfügung zu stellen: neue Produkte zu entwickeln oder innovative Darreichungsformen für bewährte Therapien zu schaffen. Und wir setzen unser Motto auch um: Als konkretes Beispiel von „Rethinking Healthcare“ richten wir unsere Forschung danach aus, die Bedürfnisse der Frauen mit unseren innovativen Produkten abzudecken und versuchen, eine individuelle Therapie für die Frauen in jeder Lebenslage anzubieten. Wie zum Beispiel weniger Hormone in der Verhütungspille.
Wir haben den Anwenderinnen zugehört und bieten seit kurzem eine innovative und wirksame Pille als Retardtablette mit reduzierter Hormondosis und gleichmäßiger Wirkstoffanflutung an. Damit verwandeln wir die Bedürfnisse der Anwenderinnen in Lösungen.
Sicher. Für uns als Unternehmen gilt es, zukünftige Trends zu antizipieren. Das betrifft auch unsere Verordner. Hier geht der Trend vom männlichen Gynäkologen in einer Einzelpraxis hin zu jungen Gynäkologinnen in einer Gemeinschaftspraxis, die in Teilzeit arbeiten.
Gynäkologinnen in Part-Time haben ein völlig anderes Informationsverhalten. Daher bieten wir für diese Zielgruppe andere Fortbildungsmöglichkeiten und erreichen unsere Zielgruppe durch innovative Formate, wie zum Beispiel Fortbildungen on Demand mit herausragenden Referierenden und zu praxisrelevanten Themen. So können wir das Bedürfnis unserer Kunden nach zeitlich flexibler und bedarfsgerechter Informationsaufnahme noch besser erfüllen
Unsere Unternehmenskultur ist das Fundament, auf dem unsere Strategie und unser Erfolg basiert. Wir sind stolz darauf, dass wir zwischenzeitlich über 50 % unseres Umsatzes mit Originalpräparaten erzielen und die Orientierung zur Innovation spüren wir ausgesprochen stark in der Unternehmenskultur. Als Nr. 1 in der Frauengesundheit sind wir in der Verantwortung, den Markt zu gestalten. Mit diesem Wandel geht ein anderer Qualitätsanspruch einher, der verbunden ist mit einem anderen Anspruch an die Mitarbeitenden – eine spannende Herausforderung und Chance.
Wir arbeiten in einem schnellen Umfeld. Deshalb brauchen wir eine hohe Transparenz in der Kommunikation. Kommunikation heißt dabei nicht nur reden, sondern vor allem zuhören und verstehen, Widerspruch ertragen, um die beste Lösung ringen.
Gerade deswegen nimmt das Thema Menschlichkeit bei Exeltis eine zentrale Rolle ein. Ein Wort von Mensch zu Mensch zählt. Wir sind ein starkes, innovatives und finanzkräftiges Familienunternehmen. Inhabergeführt. Wir wissen, für wen und mit wem wir arbeiten – wir liefern ab, was wir versprochen haben. Das bringt uns einen anderen Sinn der Verantwortung.
Ich brauche vor allem Inspiration durch mein Team und von Kunden. Ich bin ein Teamplayer. Ich liebe den Austausch und auch die konstruktive Auseinandersetzung mit unseren Kolleginnen, Kollegen und Kunden, die jeweils ihre Perspektive einbringen. Dialoge, Impulse durch andere – das motiviert mich. Auch daher liegt meine Office-Präsenz bei 80 Prozent, auch wenn bei Exeltis eigentlich eine 50:50-Regelung für Homeoffice und Präsenz-Zeiten gilt.
Indem wir Kultur nicht nur aufschreiben, sondern täglich leben. Das gilt für alle, inklusive mir. Fairness fängt bei der Office-Homeoffice-Regelung an und unsere Werte ziehen sich durch alle Bereiche des Umgangs miteinander. Ich lebe unsere Werte aktiv vor, denn geführt wird von vorne. Ich höre meinen Mitarbeitenden zu und motiviere gleichzeitig, dass alle sich gemeinsam auf die Reise begeben und ihren Teil dazu beitragen. So entstehen Teamplay und Coaching statt Diktat.
Für neue Mitarbeitende nehme ich mir viel Zeit für ein Onboarding-Gespräch und fasse unsere Unternehmenswerte zusammen. Dabei ermutige ich die Leute, diese Werte aktiv einzufordern, wenn sie in einem Bereich vermisst werden: ‚Sprich an, wenn dir etwas gegen den Strich läuft, äußere dich. Gehe in einen konstruktiven Dialog.‘ Das ist Teil unserer Speak-up-Mentalität.
Wir investieren sehr in das Onboarding, damit sich die Menschen im Team schnell wohlfühlen und bestmöglich ihren Job machen können, unsere Kultur schätzen und anwenden.
- a) Alles, was sich rund um Menschen dreht, wo es menschelt, wo man Menschen weiterentwickeln oder selbst dazulernen kann.
- b) Wenn es um Wachstum geht. Wachstumsprojekte machen mir enorm Spaß, denn auch Leistungsorientierung ist Teil unserer Kultur. Aktuell sind wir auf dem Wachstumspfad mit einer reichen Pipeline an innovativen Produkten. Hier sind wir ehrgeizig, gehen aber trotzdem verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen um.
Als ich vor zweieinhalb Jahren bei Exeltis angefangen habe, waren der Wandel und die Dynamik des Unternehmens absehbar – und wir konnten unseren Umsatz seitdem verdoppeln. Insofern habe ich bereits viele tolle Projekte geerbt. Heute bin ich stolz auf die Mannschaft hier, aber auch darauf, dass ich als leistungsorientierter Wachstumsbringer gerade hier meine menschliche Seite einbringen kann. Ich weiß, es ist nie ‚mein Erfolg‘. Gute Zahlen und Anerkennung im Markt sind immer der Erfolg eines ganzen Teams. Ich denke, dass ich einen kleinen Anteil an unserer Stimmung und Kultur habe.
Wer Spaß an einem Anwendungsbereich hat, der 50 Prozent der Bevölkerung betrifft, wer Spaß hat, die Bedürfnisse von Frauen begleiten zu können, wer in einem unternehmerischen aber familienorientieren Unternehmen gefordert und gefördert werden möchte und wer sehen möchte, dass jede/r einzelne durch seine/ihre Leistung einen Beitrag liefern kann, ist richtig bei Exeltis.
Habt offene Ohren und Augen, bleibt neugierig und krempelt die Ärmel hoch.