
Vom Behandlungszimmer ins Chefzimmer – Ihr Start in die Praxisführung
19.05.2025
Praxismanagement
Sie betreten morgens die Praxis und Ihre MFAs sind gestresst, weil sich die Termine verzögern. Eine neue Mitarbeiterin wirkt unsicher, doch keiner hat Zeit, sie einzuweisen. Statt sich auf Ihre Patientinnen zu konzentrieren, springen Sie ein und übernehmen organisatorische Aufgaben – genau das, was Sie eigentlich vermeiden wollten.
Die eigene Praxis zu führen, bedeutet nicht nur, medizinische Expertise einzusetzen, sondern auch ein Team zu leiten. Viele Gynäkologinnen und Gynäkologen stellen fest, dass sie auf diese Rolle wenig vorbereitet wurden – dabei ist Führung essenziell für eine funktionierende Praxis.
Die Rolle der Führungskraft, schult und fordert Sie darin den Überblick zu behalten, Prozesse zu steuern und das Team zu stärken. Hier sind drei erste Schritte, um sich als Führungskraft besser aufzustellen.
- Klare Erwartungen formulieren: Definieren Sie Rollen und Verantwortlichkeiten klar, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Vom Mikromanagement lösen: Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitenden. Delegieren Sie Aufgaben und kontrollieren Sie nicht jedes Detail.
- Sich als Führungspersönlichkeit entwickeln: Führung ist lernbar! Nehmen Sie sich bewusst Zeit für ihre persönliche Weiterbildung.
Legen Sie heute fest, welche Aufgaben Sie künftig delegieren und welche Sie selbst übernehmen müssen. Weniger operative Arbeit bedeutet mehr Zeit für Ihre Rolle als Führungskraft.
Denken Sie dran: Eine gute Führungskraft ist nicht die Person, die alles selbst macht, sondern diejenige, die ihr Team so organisiert, dass alle effizient und zufrieden arbeiten können.
Teamführung situativ gestalten
Jede Führungskraft hat ihren eigenen Stil – doch nicht jeder Ansatz funktioniert in jeder Situation. Im Folgenden stellen wir vier Führungsstile mit Beispielen vor. Situativ zu führen, bedeutet basierend auf der Erfahrung, Motivation und Selbstständigkeit der Mitarbeitenden zwischen den verschiedenen Führungsstilen zu wechseln.
Beispiel aus der Praxis: Eine MFA ist neu in der Praxis und braucht klare Anweisungen. Eine andere ist seit Jahren dabei und arbeitet eigenständig. Beide brauchen unterschiedliche Führung – während die eine klare Vorgaben braucht, hilft es der anderen, mehr Freiraum zu erhalten.

Erfolgreiche Führung bedeutet, Mitarbeitende dort abzuholen, wo sie stehen. Menschen entwickeln sich im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit weiter – sie gewinnen an Erfahrung, Sicherheit und Motivation. Dabei verändert sich auch, welche Art von Führung sie benötigen. Die obige Übersicht zeigt, wie sich Mitarbeitende je nach Entwicklungsstufe unterscheiden und welcher Führungsstil jeweils am besten geeignet ist.
Analysieren Sie heute, welchen Führungsstil Sie am häufigsten nutzen. Ist er in jeder Situation der richtige?
Eine gute Teamführung sorgt für ein motiviertes, leistungsfähiges und harmonisches Team. Klar definierte Strukturen, regelmäßige Kommunikation und wertschätzende Führung helfen dabei, Konflikte zu minimieren und die Zusammenarbeit zu stärken.