Spontan entspannen in wenigen Sekunden – auch in der Praxis!

19.05.2025
Praxismanagement
Yogamatte, Lieblingsserie oder Boxsack – alles gute Konzepte zur Entspannung, allerdings eignen sie sich weniger als Sofortstrategie, um eine akute Stresssituation in der Praxis zu entschärfen.

Bewährt hat sich, dem Körper mit der 4-7-8-Strategie zu signalisieren, dass alles halb so wild ist: Sie atmen langsam vier Sekunden ein, halten den Atem sieben Sekunden und atmen acht Sekunden aus. Das lässt sich nicht nur leicht während des Gangs in die Teeküche praktizieren, sondern auch in einer Gesprächssituation, zum Beispiel wenn Sie sich gerade die Patientinnen-Akte ansehen.

Oder: Lachen Sie einfach mal eine Minute, wenn Sie vor einem schwierigen Gespräch stehen. Das wirkt sogar dann entspannend, wenn es nur gespielt ist. Ihr Gehirn wird dafür sorgen, dass Sie entspannter in die Situation gehen. Leiser und diskreter wirkt das Zehenwackeln. Das sieht keiner, aber Sie werden schnell bemerken, wie sich Ihre körperliche und seelische Anspannung löst.

Wahre Wunder bewirkt noch immer frische Luft

Es muss nicht gleich ein Spaziergang sein, ein paar Atemzüge vor einem weit geöffneten Fenster reichen schon. Und wenn Sie schon mal am Fenster sind: Lassen Sie Ihren Blick in die Ferne schweifen. Das fördert nicht nur die Entspannung der Augen, sondern hilft, die Gesamtsituation besser wahrzunehmen und zu beurteilen.

Grounding – wenn mal etwas mehr Zeit ist

Während der Arbeit sind Sie es gewohnt, sich auf Ihre Patientinnen zu konzentrieren. Sie achten auf das, was Sie hören, sehen und während der Untersuchung ertasten. Warum diese beruflichen Skills nicht erweitern und für sich selbst nutzen?! Das sogenannte Grounding spannt alle Sinne ein, um Stress und Sorgen zu vertreiben. Die Idee ist, Dinge so genau zu beschreiben, dass sie sich ein Fremder ohne Kontext vorstellen kann.

Finden Sie zuerst fünf Dinge, die Sie sehen können und versuchen Sie, diese bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Suchen Sie danach vier Dinge zum Ertasten aus. Daraufhin nehmen Sie sich Zeit, um drei Geräusche wahrzunehmen. Sind Sie auch damit fertig, geben Sie Ihrem Geruchssinn zwei Dinge zum Erschnuppern. Zu guter Letzt schicken Sie Ihren Geschmacksinn auf die Reise. Wie empfinden Sie den Schluck Tee oder das Gummibärchen?